Besprechung
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Die Autorin ("Meine Freundin, die Nonne", ID-B 18/10) und "Zeit"-Redakteurin beginnt, verunsichert durch den überraschenden Tod ihrer Nachbarin, mit 47 Jahren eine 3-jährige Ausbildung zur Sterbebegleiterin beim ambulanten Lazarus-Hospizdienst in Berlin. Sie will sich einen mutigen Blick aufs Sterben antrainieren, in dem sie dem Tod direkt begegnet. Sie erzählt von der Ausbildung, von ihren unterschiedlichen Begegnungen mit Sterbenden, vergleicht deren Erfahrungen und sich ändernde Blickwinkel auf Sterben und Tod und zitiert aus vielen biografischen Büchern über das Erlebnis des Sterbenmüssens. Am Ende ist sie dem Mysterium des Todes zwar nicht auf die Spur gekommen und hält es nun für naiv, nach einer höheren Wahrheit zu suchen. Aber sie ist ein stärkerer Mensch geworden, der endlich fähig ist, mit dem hochbetagten Vater über dessen sich ändernde Einstellung zu Leben und Sterben zu reden. Beeindruckende, authentische, kritische Analyse, die aus der Masse der populären Sterbe-Bücher herausragt. Ergänzend zu "Sterben" (ID-A 8/17) von Cory Taylor gern empfohlen. (2) Kundenrezensionen
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